AEG 35940 G Bedienungsanleitung Seite 6

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1054 Stahl und Eisen.
Dttsen mit der atmospharischen Luft verbunden
werden konnen.*1
Diese Yorschrift wird beim Abstellen des Windes
nicht immer bcfolgt, und das AuBerachtlassen dieser
Yorschrift hat leicht eine Explosion zur Folgę. Werden
namlich beim Abstellen des Windes die Diisen ge-
offnet, so tritt durch diese Oeffnungen dem im Ofen
herrschenden Zug zufolge Luft zu, und infolge des leb-
haf ten Zuges ziehen die sich bildenden Kohlenoxy dgasc
durch die Gieht in den Schornstein al). Eine Ansamm-
lung von groBeren Kohlenoxydmengen findet deshalb
nicht statt, und bei Wiederanlassen des Windes ist
eine Explosion unmoglich. Im Yereine mit dieser Yor
schrift soli unm ittelbar hinter dem Ofen in die Wind-
leitung eine Drosselklappe oder ein Schicbcr einge-
baut sein, welcher beim Abstellen des Windes zu
schlieBen ist. Das Eindringen von Ivohlenoxydgas in
die Windleitung wird dadurch verhindert. Beim
Wiederanstellen des Windes offne man die Klappe
langsam, so daB der Ofen etwas ausgeblasen wird.
Aus der Abb. 2 geht deutlich hervor, daB das
Windabsperrglied viel zu weit vom Ofen entfcrnt
liegt. Selbst bei abgesperrter Windleitung konnen
noch eine Unmcnge Gase in die Windleitung treten.
Die Anordnung derselben kann deshalb nicht ais
fehlerfrci angesprochen werden.
Bei Kupolofen mit Vorherd konnen sich bei
Slillstanden im Schmelzen im Yorherd ebenfalls
explosible Gase ansammeln. Um daher Explosionen
im Yorherd zu vermeidcn, muB an dessen hochster
Stelle ein Yentil angebracht sein. Dieses ist bei
Stillstanden von Zeit zu Zeit zu offnen, damit die Gase
ausstromen und an der Luft verbrennen konnen.
Noch auf einen Punkt bei der Ausmauerung der
Oefen ist zu aehten. Das Mauerwerk soli nie fest
33. Jahrg. Nr. 20.
gegen den Ofenmantel angemauert werden, sondern
hinter dem Ofenfutter soli eine mit Sand ausgefiillte
Schicht von etwa 30 mm Starkę yorhanden sein.
Bei allenfalls auftretenden Explosionen wirken die
StoBe dann nicht unmittelbar auf den Mantel,
sondern der Sand mildert den StoB und entlastet den
Mantel. Anderseits liiBt dic Sandschicht ein Wach sen
des Mauerwerkes zu, ohne daB dic Nietcn zu sehr
beansprucht oder abgeschert werden. Auch der
Kamin einer Ofenanlage muB im Querschnitt groB
genug bemessen sein, damit ein gutes Abziehen der
Gichtgase ermogliclit wird und bei geoffneten Diisen
cin geniigender Zug herrscht. Nicht zulctzt ist bei
einem gut geleiteten Schmelzbetrieb das Gebliise
yon Zeit zu Zeit nachzusehen und entsprechend zu
warten, und man soli nicht, wenn auch diese Appa-
rate im allgemeinen jahrelang ohne Storung laufen,
einfach so lange weiterarbeiten, bis das Ganze auf
einmal nicht mehr geht. Werden alle diese Momente
bei der Anlage wic beim Betrieb einer Kupolofen-
schmelzanlage befolgt, so werden Kupolofen-Explo-
sionen m it einem derartig heftigen Verlauf wie die
jenige meines Berichtes wohl zu den Seltenheiten
gehoren.
Zusam m enfassung.
Es wird iiber eine im Jahre 1912 stattgefundene
Kupolofen-Explosion berichtet, wobei ein Kupolofen
und das dazu gehórige Gebliise zerstort wurde. Es
wird gezeigt, welche Ursachen im allgemeinen eine
Kupolofen-Explosion hervorrufen konnen, und daran
anschlieBend werden die Erldarungsmoglichkeiten der
yorliegenden Explosion erortert. Zum SchluB wird
noch auf alle jene Punkte hingewiesen, welche zur
Ycrhutung von Kupolofen-Explosionen beachtens-
wert sind.
Ueber eine bemerkenswerłe Kupolofen- Ex plos i o n.
An den Bericht schloB sich eino B e sp re c h u n g an,
dio wir im W ortlaut nachstohend bringen:
Direktor C. H u m p e rd in e k , Durlaeh: Herr Fichtnor
erlauterto soeben in seinem Vortrage dio Ursachen, welche
die geschilderto Kupolofen-Explcsion herbcigefiihrt habon
konnen, und die von H errn Fichtner entwiekelto Thoorio
hat zweifollos einon gowissen Grad dor W ahrscheinlichkcit
fiir sich. Auf einen Punkt, der in dcm Vortrage nicht zur
Sprache kam, mochto ich jcdoch kurz hinweisen. Bei
der Betrachtung des vorliegondon skizzenhaften Bildos
der Kupolofenanlago werden Sio finden, daB in der nach
veraltotor Woiso angelegton W indleitung kcinorlei Sichor-
hoitsventil yorhanden gowesen ist. Da nun bei dem
Kupolofenbetrieb Explosionen, verursacht durch wesent
lich anormalo Betriobsvorgiingo im Ofen selbst, nicht
immer vollstandig vermieden werden konnen, so muB
man darauf bedacht sein, dio W irkung derartigor Explo-
sioncn moglichst unschadlich zu machen. Letztores wird
am einfachsten und sichorston dadurch erreicht, dafi man
in der W indloitung der Kupolofenanlago an geoigneton
Stellen zwockontsprechende Explosionsklappon einbaut,
iihnlich wio solcho in Hochofonleitungen oder in anderen
Leitungen, in denen sich oxplosible Gaso bilden konnen,
yorgeschon werden. Es ist besondors darauf zu aehten,
dio Esplosionsklappen so anzuordnen, dafi beiin Auftroton
einor Esplosion die Wirkung derselben fur die Bodionungs-
mannschaft uiul die niiehsto Umgobung des Ofons und
den Ofon selbst ungef.ihrlich ist.
Wiirde dio W indleitung der in dem Vortrag des Herrn
Fichtnor naher beschriobonen Kupolofonanlago auch mit
nur einer richtig angoordnoten und gonOgend groBen
Siclierheitskiappo ausgestattot gowesen soin, so hatto nach
meinen Erfahrungen dio Explosion bei weitem nicht so
wirken konnen, wie sio tatsachlich gowirlct hat.
Zivilingenieur C a rl R o in , Hannovor-List: Ich ver-
misso auf dor Zoichnung dio Angabo oines Teiles der W ind
loitung, und zwar der Saugloitung. Mir ist eino Explosion
bokannt, bei der allerdings der Betrieb durch Ventilatoren
yorgenommen war, dio bokanntlich die W indleitung nicht
m it der AuBenluft abschliefion. Boi diesor Anlago war die
Saugloitung noch etw a droi Moter tibor Dach gefiihrt.
Kurz yor dor Explosion wurdo der Goblasewind abgestellt,
dio Drosselklappen habon jedoch nicht dicht gesehlosson,
und dio W indzuleitung h at daher solbstvorstandlich ais
Schomstein gewirkt. Dio Gaso sind in das Gebliiso ein-
getreten, und bei Anlasson des Ventilators hat viel-
l.'icht der Fliigol durch Anschlagon einon Funken ver-
ursacht, odor sonst eino Entztindungsursacho war yor
handen. Der VentiIator flog auseinander, dio Saugloitung
war an dor Mttndung trichterfórmig ausgobeult, ein
Boweis dafiir, dafi sich Gasgemisch in der Saugleitung
befunden hat. Sicherheitsventilo halto ich nicht ftir
gonOgend, um Explosionen zu yermeiden. Man mufito
die Sache sa oinrichten, dafi nach dom Abstollon des
Gebliises ein AbschluB selbsttiitig ointritt. Drosselklappen
sehlioBon selten dicht, besonders wonn sio sehon 18 Jahro
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