
Splitter:
Elitäres Bewußtsein...
...haben
die
roten
Grünen in der
Bundesrepublik.
Für den 22. Mai
hatten
sie zu
einem
„Symbolischen
Massen-
sterben*
(!) zum „Tag der oüenen Tür der
US-Air-Base" bei
Frankfurt
eingeladen.
In dem Aufruf
dazu
heißt es: „Mit
Fall-
schirmspringen,
Eiscreme,
Hamburgern
und
.modernster
Technik'
wollen
die
Amis
die
deutsche
Bevölkerung
faszi-
nieren.
Die
Startbahn
Bfs (Bürger-Initia-
tiven)
laden
dagegen
zu
einem
symbo-
lischen
Massensterben'
ein, das den
wahren
Charakter
der
,glitzernden
Tö-
tungsmaschinerie'
entlarven
soll.
Die
Vorbereiter
der
Aktion
empfehlen
allen
Demonstrationswilligen,
ab 14 Uhr
ein-
zeln
auf das Air-Base-Gelände zu
kom-
men, um
nicht
schon
an den Eingängen
a/jointfilesconvert/476224/bgefangen
zu
werden.
Um 15 Uhr
sol-
len
sich
dann
alle
Startbahngegner
am
Tower
versammeln,
um
dann
gemein-
sam
symbolisch
zu
sterben.
Die BI
bittet
dringend
darum,
nach
der
Aktion
das
Gelände
sofort
zu
verlassen,
um
nicht
dem möglicherweise
aufgebrachten
Mob und der Militärpolizei in die Hände
zu
fallen."
Die im
realen
Sozialismus
immer
so
gefeierten
„Massen"
sind
auf
einmal
„Mob",
wenn
diese
nicht
hinter
roten
Fahnen
herlaufen.
Diese
Be-
schimpfung
der Bevölkerungsmehrheit,
die nun mal von den
Chaoten
nichts
wissen
will,
als Mob,
sollte
überall be-
kanntgemacht
werden,
aber
die
Mas-
senmedien,
voran
das
Fernsehen,
wer-
den
wohl
diese
kleinen
Entgleisungen
ihrer
Lieblinge,
der
roten
Grünen, mit
dem
Mantel
des
Vergessens
zudecken.
Naiver
geht
es
kaum
mehr....
...als sich der SPD-Oberbürgermei-
ster
von Gladbeck, Röcken, anstellte. Er
hatte
es fertiggebracht, mit den Stim-
men
der SPD und DKP im Stadtrat den
Beschluß für eine „atomwaffenfreie"
Stadt Gladbeck durchzusetzen. Seine
stolze
Meldung
an 13 Gemeinden in der
„DDR", verbunden mit der
Aufforde-
rung,
es ihm nachzumachen, blieb zu
seiner
Verwunderung
bis heute ohne
Antwort.
Aber
er ist nicht
allein
so
weise.
Schon eine ganze Reihe von deut-
schen Städten mit
linken
Mehrheiten
im
Stadtparlament haben sich zur „atom-
waffenfreien
Stadt" erklärt und im real-
sozialistischen
SED-Staat um Partner-
schaft geworben und alle keine
Antwort
erhalten.
Wenn die würdigen Stadtväter
Lenin
gelesen und die gelegentlichen
Reden
des Genossen Honecker gehört
hätten, brauchten sie nicht zu rätseln,
warum
sie auf ihre Anbiederungen
keine
Antwort
erhalten.
Ungeheuer
geistvoll...
...
waren
dagegen
die Ausführungen
der Grünen
Waltraut
Schoppe
im
Deut-
schen
Bundestag,
die erklärte: „Eine
wirkliche
Wende
wäre es,
wenn
hier
oben
z. B. ein
Bundeskanzler
stehen
und
die
Menschen
daraufhinweisen
würde,
daß es
Formen
des
Liebesspiels
gibt,
die
lustvoll
sind
und die Möglichkeit
einer
Schwangerschaft
gänzlich
aus-
schießen. Wir
bewegen
uns in
einer
Ge-
sellschaft,
die Lebensverhältnisse
nor-
miert,
was
dazu
geführt hat, daß
sich
Menschen
abends
hinlegen
und vor
dem
Einschlafen
eine
Einheitsübung
vollführen,
wobei
der Mann
meistens
eine
fahrlässige
Penetration
durchführt,
fahrlässig,
weil
die
meisten
Männer
keine
Maßnahmen zur
Schwanger-
schaftsverhütung
ergreifen."
Und nun
kommt
die
Sensation,
eine
Erkenntnis,
die wir nur der Grünen
Bundestagsab-
geordneten
W.
Schoppe
verdanken:
„Es
gibt
bei den Grünen
eine
Mehrheit,
zu
der ich
auch
gehöre, die die
ersatzlose
Streichung
des §218
fordert!"
Und
dann
forderte
Frau
Schoppe
vor dem
Bundes-
tag, der den
Atem
anhielt,
„die
Bestra-
fung
der
Vergewaltigung
in der Ehe".
Wie gut
doch,
daß es
diese
Grünen im
Bundestag
gibt!
Pensionäre:
Was
sich
alles
so zusammenläppert
„Nein, leicht gemacht habe ich es mir wahr-
haftig
nicht." Gedankenverloren lehnt sich
Altbundeskanzler
Helmut
Schmidt in den
Sessel des transatlantischen
Jumbo-Jets,
Ab-
teilung
für VIPs (nur für bedeutende Personen)
mit
Sonderbedienung, zurück.
Hinter
ihm lie
gen
lange, saure
Jahre
als
A/jointfilesconvert/476224/bgeordneter,
Frak
tionschef,
Minister
und
Bundeskanzler.
18 000
DM
klingeln
dafür
jetzt
jeden Monat in seine
Privatschatulle,
aber
es ist, wie
gesagt,
eine
sauer verdiente
Pension.
Nichts,
aber
auch gar
nichts
hat
Helmut
Schmidt sich erspart: Zu-
rechtweisung
von
undisziplinierten
Koali-
tionspartnern,-
ständiger, wenn auch
ebenso
ständig nachlassender Kampf gegen die nach
links
marschierende eigene Partei; Schulmei-
sterung
internationaler Konferenzen und
Gip-
feltreffen
— Schmidt versteht heute noch
nicht,
wieso die so
wenig
auf ihn gehört haben
und
warum
der Jimmy Carter immer gleich so
sauer
war.
„Sogar in seinen
Memoiren
hat er's
gebracht", denkt Schmidt und behält sich im
stillen
eine Revanche
in
seinen gegebenenfalls
abzufassenden Denkwürdigkeiten vor.
Aber
zunächst trösten ja erstmal die
18000
pro
Monat.
Jetzt
nähert sich Schmidt, von
Amerika
Medien:
Auch als
Altkanzler
läßt es
sich
bequem
leben
— Endlich
Zeit
für die „Zeit"
kommend,
wieder dem
Alten
Kontinent.
Eine nehmervertreter nicht für
seiner langen Vortragsreisen liegt hinter ihm.
Million
proAnno.tun.
.Da ege ich doch noch
Als
Weltökonom ist er da aufgetreten. Schön, weit darunter . stellt er zufrieden
fest,
daß
jetzt
endlich
alle von ihm hören
wollen,
wie
man Wirtschaftsprobleme meistert.
Schließlich weiß er ja, wie es gemacht
wird.
Und
in der Bundesrepublik hätte es auch ge-
rn
uui
uihv." r — .
Wie
der Jet an
London
vorbeibeifhegt,
erin-
nert sich der Altbundeskanzler, daß er dort
1979 vor dem Internationalen Institut für Stra-
tegische Studien einen denkwürdigen
Vortrag
riClK.-
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D„J-„
8000
kloppt,
wenn die nicht immer diesen
Horror
^»to«Ätofcte
vor
ein paar
lumpigen
Schulden gehabt hätten.
„Der Prophet
gilt
am wenigsten im eigenen
Lande",
tröstet sich der gelernte
Volkswirt.
Apropos
Schulden:
Privat
hat er keine mehr
zu
fürchten, denn ein einziger dieser Vorträge
bringt
ihm
schon um die 50 000
DM.
„Ein
nettes
Sümmchen", denkt der Referent. Schmidt
gru-
selt heute ein
wenig
bei dem Gedanken, daß
beinahe alles schief gegangen wäre: Hätte
man
ihm die Schuld am Platzen der von ihm
geführten
Koalition
gegeben — wer weiß, wie
hoch
heute noch sein Marktwert als
Vortra-
gender wäre.
Gewissensbisse wegen seiner guten
Ein-
künfte hat der einstmals mit einem
sozialisti-
schen Über-Ich
behaftete
Helmut
Schmidt
heute nicht mehr: Das ist
vorbei,
seit er
durch
die
Skandale um die Gewerkschaftskonzerne
weiß,
daß es heute auch die echten
Arbeit-
Kunstbeschaffung
beim
Sender
Köln
Intendantenerklärung zu den Vorwürfen ist
wenig
zufriedenstellend
Zu
häufigen
Klagen
gab das Finanzgebaren
der
großen öffentlich-rechtlichen Sendean-
stalten in der Vergangenheit reichlich Anlaß
— und der Westdeutsche Rundfunk (WDR)
bildete
keine
Ausnahme
davon.
Den gegen
ihn
im
Zusammenhang mit dem
Ankauf
eines
„naiven" Bildes erhobenen Vorwürfen, trat
WDR-Intendant
Friedrich-Wilhelm
von Seil
jetzt
mit einer Erklärung entgegen, die die Öf-
fentlichkeit
kaum
zufriedenstellen
,kann.
Was
war
geschehen?
Von Seil
hatte
für
knapp
30 000
DM
das
Bild
eines naiven Künst-
lers erstanden und damit die Kasse für
Kunst-
beschaffung des WDR um
drei
Viertel
ihres
Bestandes geplündert. Das pikante an der
An-
gelegenheit war aber, daß der
Kauf
in
der Gale-
rie
von Marianne Kühn, Frau des stellvertre-
tenden
Verwaltungsratsvorsitzenden des
WDR
Heinz
Kühn, erfolgte. Der Intendant ließ
dazu
jetzt
verlauten, der Künstler, der sonst
fast
ausschließlich an Museen und Städte ver-
kaufen
würde, hätte „nur über die
Keller-Gale-
rie
von Marianne Kühn" bewegt werden kön-
nen,
für den WDR eine
Ausnahme
zu
machen.
Dazu
hätte er noch
4500
DM des Kaufpreises
nachgelassen, so daß es bei 29 500 DM blieb.
Wie
meist bei derartigen Vorgängen,
wird
sich
der wahre
Ablauf
mit
allen
Hintergründen
wohl
kaum
je vollständig erhellen lassen.
Selbst wenn von Seils Darstellung in allen
Punkten
der Wahrheit entsprechen sollte, so
wäre doch der Verdacht auf eine Art „Vet-
ternwirtschaft",
der in der Öffentlichkeit auf-
tauchte, nicht unberechtigt gewesen, denn die
Ehepaare Kühn und von Seil galten lange als
befreundet.
(Noch
1975
hatte
der damalige
Ministerpräsident von
Nordrhein-Westfalen,
Heinz
Kühn,
Frau
von Seil
zu
seiner Beauftrag-
ten
für Frauenfragen gemacht, ein Unterneh-
Wie ANDERE es
sehen:
men,
bei dem für die
Sache
so gut wie nichts
herauskam.)
Es wäre gut, wenn die
Verantwortlichen
sich
in
Zukunft zweimal
überlegten, bevor sie Amt
und
Geschäft in allzuenge Berühung
mitein-
ander treten ließen. W. O.
.Grüne":
hung
Europas
durch
die neuen russischen
SS20-Raketen hinwies. Schonungslos, das
muß er sich noch heute
zubilligen,
war damals
seine Analyse gewesen und knallhart waren
seine Forderungen an die
Amerikaner,
durch
die
er zum Vater der Nachrüstung
wurde.
Der
Jet nähert sich
jetzt
Hamburg.
Hier
ist
Schmidt zu Hause, und hier liegt auch
Bergedorf, sein Bundestagswahlkreis. „Ach ja,
der
Bundestag", schießt es ihm
durch
den
Kopf,
da
ist er ja auch noch
'drin.
Ob die während
seiner Abwesenheit zurecht gekommen sind?
Aber
jedem Simpel müßte doch hoffentlich
klar
sein, daß ein
Mann
seiner Verdienste und
Verpflichtungen
nicht
immerzu
da sein und
sich
um die ermüdenden Alltäglichkeiten der
Parlamentsarbeit kümmern kann. Immerhin
ist
er ja krank und muß einen Herzschrittma-
cher tragen. „Nein, dafür
sind
die Jüngeren
da",
meint
der A/jointfilesconvert/476224/bgeordnete Schmidt und erfrischt
sich
im Gedanken an die trotzdem sprudelnde
Diätenquelle: „Macht
rund
12 000 pro Monat
extra",
rechnet er schnell aus und freut sich.
„Letztendlich, das läßt sich objektiv feststel-
len,
bringe ich ja meine große
Erfahrung
in die
Fraktion
mit ein."
Nach
der
Landung
in
Hamburg,
da fällt ihm
plötzlich siedendheiß ein, daß er ja auch in der
kommenden
Woche seine große Erfahrung
nicht
in den Bundestag einbringen kann: Da
hat er ja die Hände
voll
zu tun in seinem neuen
Nebenjob als Mitherausgeber der „Zeit".
„Naja, macht 200 000 pro Jahr",
wird
Helmut
Schmidt
sich trösten. W. O.
Geyer
„Ihr
seid
total
politikunfähig
Die
rauhe
Wirklichkeit
wirft
Schatten
zwischen
Fraktion
und
Basis
Schwere Zeiten machen derzeit die „Grü-
nen"
durch.
Aber
nicht etwa der politische
Gegner
ist es, der ihnen zu schaffen macht,
sondern
der knallharte Zusammenstoß von
Theorie
und Praxis mit den entsprechenden
Rückwirkungen in die eigenen Reihen. Zuerst
war
es — wie zu erwarten — das sogenannte
Rotationsprinzip,
das große Schwierigkeiten
brachte: Verschiedentlich sickerte
bald
nach
dem
Einzug
der Grünen in den Bundestag
durch,
daß durchaus nicht alle der mit einem
Mandat
Beglückten die
feste
Absicht hatten,
bereits nach
zwei
Jahren wieder
freiwillig
aus
dem
Hohen
Haus
auszuscheiden.
Hier
dürften
für die
Zukunft
noch einige Zusammenstöße
zu
erwarten sein.
Ein
weiteres
Problem
ergab sich aus der
Dy-
namik
der neuen Bundestagsfraktion, die sich
mit
großem Eifer auf ihre
Aufgaben
stürzte und
so einen beträchtlichen
Vorsprung
an Sach-
kompetenz
vor der Partei und
ihrem
Vorstand
gewann:
Von basisdemokratischer Kontrolle
konnte
da
bald
keine Rede mehr
sein.
Die Ent-
fremdung
ging
sogar so weit, daß Bundestags-
a/jointfilesconvert/476224/bgeordnete auf der Landesdelegiertentagung
in
Nordrhein-Westfalen am letzten
Maiwo-
Das
Koalitionsgremium
Zeichnung
aus „Christ und Welt/Rheinischer
Merkur"
chenende den Spieß umkehrten und die der
Theorie
nach allmächtige Basis heftig bekrit-
telten:
„Ihr seid total politikunfähig!", hieß es
da,
verbunden mit der
wenig
schmeichelhaf-
ten
Aufforderung,
sich
erst
einmal
sachkundig
zu
machen, bevor man in die
Kritik
oder gar
Kontrolle
einsteige. Diese
Lektion
hätte der
aufmüpfigen Basis auch von einem „reaktionä-
ren"
Vertreter der etablierten
Altparteien
ver-
abreicht werden können — nur hätte man sie
dann
wohl
kaum
angenommen.
Hier
aber
pa-
rierte man und bildete die von den zu
Kontrol-
lierenden
geforderten Arbeitskreise, um sich
in
die verschiedenen
Sachgebiete
einzuarbei-
ten.
Weitaus
kniffliger
sind,
wie überall, die
Pro-
bleme, die sich aus der Regelung finanzieller
Fragen
ergeben: Zu Beginn der Fraktionsar-
beit
hatte
man eine Regelung getroffen, wo-
nach
Mandatsträger und ihre rotationsmäßig
vorgesehenen Nachfolger 1950
DM
als
Grund-
gehalt
zugebilligt
bekamen, sowie 1500
DM
als
steuerfreie Aufwandsentschädigung.
Hinzu
kam
dann noch ein Betrag von 500
DM
für
jede
„zu unterhaltende Person". Bei der
Auslegung
dieses Begriffs traten dann
aber
promt die er-
sten Schwierigkeiten auf: Da man sich an die
„bürgerliche"
Konventionen,
die neben
der
an-
geblichen
Funktion
der Herrschaftssicherung
eben auch ihre praktischen Vorzüge haben,
nicht
gebunden fühlt, konnten unmöglich Be-
griffe,
die dieser Gedankenwelt entstammen,
bei
der Bewertung der Unterhaltspflicht zu-
grundegelegt werden.
Also
verzichtete man
auf die Ehe als Anspruchsgrundlage und
schloß auch Freunde, beziehungsweise
Freundinnen
mit ein.
Bald
stellte sich heraus,
daß einzelne
Fraktionsmitglieder
der Grünen
auf diese Weise doch
7500
DM und mehr pro
Monat
erhalten. Damit ist man doch einiges
über das großartig angekündigte
Prinzip
des
Facharbeitergehalts hinausgeschossen.
Kritik
„von unten" ließ denn auch nicht lange auf
sich
warten;
schließlich
hatte
man sich an der Basis
berechtigte
Hoffnung
auf Zuschüsse für die
Arbeit
vor Ort in harter Währung gemacht.
Allzu
groß können die von der grünen Bundes-
tagsfraktion
erwirtschafteten Überschüsse
zwischen
Zuweisungen aus der Bundeskasse
und
Ausgaben allerdings nicht gewesen sein
— zu viele hungrige Mäuler mußten eben ge-
stopft werden.
Hans E8ch
bach
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